Sebastian Wildgrube

Musik aus Leidenschaft und als Beruf

Sebastian Wildgrube kann 21 Musikinstrumente spielen, arrangiert Musikstücke für Fernsehproduktionen und andere Musiker, er leitet Chöre und ist Mitbegründer der Band „Brezel Brass“. Bei all dem verbindet er traditionelle, oft vogtländische Einflüsse mit modernen Ideen.

Alles fing an, als Sebastian vier Jahre alt war: Damals stand er auf der Bühne, mit der Schönecker Trachtengruppe, seiner Mutter Doris Wildgrube und dem „Zuckermännlelied“.Heute erinnert er sich:

„Ich merkte schnell, dass es den Leuten gefiel. Dann lernte ich Blockflöte und es schien, als hätte ich musikalisches Talent.“

Das klingt inzwischen leicht untertrieben: Sebastian spielt ungefähr 21 Instrumente, genau weiß er das selbst nicht mehr – unter anderem Trompete, für die er dreizehn Jahre lang Unterricht in der Markneukirchner Musikschule nahm, dann Klavier, auch Kontrabass, Orgel oder das Akkordeon.

„Spätestens seit der Schulzeit am Gymnasium Markneukirchen war klar, dass die Musik meine Zukunft ist.“

Sebastian schrieb die Kompositionen für die Musicals mit, die in dem Gymnasium regelmäßig aufgeführt werden. Die Zusammenarbeit ist bis heute geblieben: Schulleiter Norbert Hildebrand sagte über Sebastian in einer Festrede: „Er ist unser hauseigener Beethoven“. Über seine Lehrer in der Musikschule oder im Gymnasium sagt Sebastian:

„Es sind Vorbilder, die etwas in mir bewegten und mir für mein ganzes Leben etwas mitgaben.“

Nach seinem Studium der Musikwissenschaft in Würzburg kehrte Sebastian in seine vogtländische Heimat zurück, die ihn prägte, mit der er verwurzelt blieb. Als freiberuflicher Arrangeur ist er trotzdem überregional vernetzt.

„Ich arbeite mit Musikern und Tonstudios in ganz Deutschland zusammen, aber ich komme immer wieder gerne heim. Wir Arrangeure sind ein kleiner, überschaubarer Kreis.“

Inzwischen hat sich Sebastian einen beträchtlichen Kundenstamm aufgebaut, er hat CD's mitgestaltet, für den MDR gearbeitet und Künstler aus unterschiedlichen Musikgenres unterstützt.

„Es heißt, ein Komponist schreibt ein Lied, aber ein Arrangeur macht einen Hit daraus“, beschreibt Sebastian seinen Beruf. Das bedeutet: Er gestaltet aus den Noten mit unterschiedlichen Ausdrucksformen ein individuelles Musikstück.

Ein weiteres Herzensprojekt von Sebastian Wildgrube ist die Musikband „Brezel Brass“, bei der er Kontrabass spielt und die Stücke komponiert.

Zusammen mit seinen ehemaligen Schulkameraden Michael Seidel (Posaune), Julia Seidel (Gitarre), Robert Seidel (Trompete) und Susanne Pötzsch (Saxophon) ist er bis 2020 ausgebucht – die Fünf haben rund 70 Auftritte im Jahr, darunter auch bei unterschiedlichen TV-Formaten im ZDF oder MDR.

„Brezel Brass“ - das ist ein Mix aus Jazz, Polka und Blasmusik.

Seit 2014 ist Sebastian außerdem Chordirektor der Chursächsischen Philharmonie in Bad Elster. Die 50 Männer und Frauen und Sebastian wurden schnell ein Team, bei Auftritten zeigt sich der frische Wind des jungen Direktors, der schon einige vogtländische Chöre geleitet hat: Unterschiedliche Musikstile werden gemischt, Klassik und Schlager wechseln mit Pop, und Stücke aus den 1920er Jahren sind ebenso zu hören wie Werke von Michael Jackson.

„Ich liebe es, der Musik eine eigene Handschrift zu geben.“

Inzwischen ist die Kurstadt Bad Elster für den gebürtigen Arnoldsgrüner auch das Zuhause geworden.

Trotz Erfolg auch weit über das Vogtland hinaus: Die Herkunft ist dem 30-Jährigen, der inzwischen junger Vater ist, wichtig geblieben. Und so kommt es, dass er noch jeden Winter auf der Bühne steht, mit seiner Mutter Doris, zum Weihnachtsprogramm „Be uns drhamm“, mit historischen Schnallenschuhen, vogtländischer Trachtenhose, Akkordeon und bunten Leder-Hosenträgern.

„Einige Traditionen halte ich hoch, das Programm haben wir ihr zuliebe beibehalten.“